Gastbeitrag aus der Pampa *räusper* Schweden…

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Hier sitze ich nun, in Schweden, genauer Alnarp. Alnarp? Was ist das?
Alnarp ist: englische Parklandschaft, zerstreut liegende Häuser, kaum andere Einwohner als Studenten, achja, und natürlich eine Universität. In letzter Zeit ist Alnarp auch sehr viel Regen.
Was Alnarp nicht ist: Einkaufsmöglichkeit, brummendes Studentenleben und billiges Wohnen.
Soweit die Kurzbeschreibung des Ortes, in dem ich mein kommendes Studiensemester verbringen werde. Sicher ist dies ein sehr guter Ort, um sich an den eintönigen Wochenenden intensiv seinem Studium zu widmen – wenn man denn zu solch einer Gattung Student gehört. So wie ich mich kenne, wird das wohl weniger der Fall sein. In meiner großen Haus-WG bestehend aus zehn Studenten der verschiedensten Nationen (Niederlande, Thailand, Äthiopien, Finnland) wird es sicher auch am Wochenende genug zu erleben geben.
Und in dieser Gesellschaft geht auch das Englische leicht von der Zunge. Überhaupt hat man in Schweden fast nie Probleme, mit dieser Sprache weiterzukommen. Die Schweden selbst erkennen ihre Sprache als unwichtig in Europa an und sind erstaunt, wenn sie von Schwedisch-Sprachkursen an deutschen Volkshochschulen hören.
Was beschäftigt einen Ausländer hier in Schweden? Vor allem sind es Dinge wie: Gehen Fußgänger auf der linken Straßenseite? Was ist Blutpudding? Sagt man bei jedem Verlassen der Gemeinschaftsküche “See you.”? Wann lerne ich endlich, dass die Antwort auf “Thank you.” “You’re welcome.” ist und nicht “Please.”? Wird es jemals aufhören zu regnen?
Der Studienalltag besteht aus sehr viel Gruppenarbeit – nicht nur in meinen Kursen. So schließt man in einem Kurs mit 14 Studenten schnell Bekanntschaften und erhält viele nützliche Tipps von den Einheimischen, die mitunter schon den Kurs absolviert haben, den ich in der zweiten Hälfte des Semesters belegen werde. Überhaupt bin ich gar nicht diese Aufgeschlossenheit und dauerhafte Freundlichkeit gewohnt, schließlich bin ich unter Vorpommern und Mecklenburgern aufgewachsen…

So spannend hier auch alles ist und wie lange ich diesen Aufenthalt auch geplant haben mag, komplett in diesem Leben aufgehen will ich dann doch wieder nicht. Dafür sitzt die zeitweilige Trennung noch zu tief…

1 Comment

blaeschAugust 30th, 2006 at 22:04

Das auf dem Bild bin übrigens ich, der gerade fasziniert eine schwedische Wasserschnecke beobachtet. ;-)

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