Die Saga setzt sich fort

Dank zahlreicher Besucher, Feiern und Computerprobleme sowie eigener Faulheit gab es an dieser Stelle zu unserem Urlaub und insbesondere dem “Sommernachtstraum” keine Berichtserstattung. Es bleibt zu sagen, dass sich alles trotz anfänglich schlechtem Wetter gelohnt hat. Die Greifswalder Inzenierung des Sommernachtstraum war wie es die Vorlage erwarten ließ freizügig, modern und mit vielen lustigen Zitaten aus der Gegenwart und näheren Vergangenheit gespickt (eine “Rennpappe” sieht man nicht allzu oft auf einer Theaterbühne). Mit unserer Freilichttheatererfahrung aus dem letzten Jahr fuhren wir sehr gut, denn nun scheuten wir uns nicht, eine zweite Fuhre Pullover am Besuch zu beteiligen sowie eine kuschelige Decke zu nutzen.

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Ebendies taten wir auch heute vor wenigen Stunden bei unserem Besuch der “Müritz-Saga“. Gespielt wurde in diesem Jahr der zweite Teil: Unter dem Hexenhammer. Bereits die Anfahrt erwies sich als verregnet, doch glücklicherweise wurden wir bis auf einen kleinen Schauer von weiterer himmelsgesandter Feuchtigkeit verschont. Allerdings kommt man in solchen Momenten nicht um unangenehm auffallende Gäste mit Schirmen herum, die ihr Recht auf Trockenheit über das Recht anderer Gäste auf freie Sicht stellen. Eine Ansage wie vor dem “Sommernachtstraum” zum Verbot von Schirmen wäre hier vielleicht angebracht.

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Dieses Jahr war Marcel mit dem Posieren an der Reihe.

Wie der Name bereits verrät, dreht sich in diesem Stück die Handlung hauptsächlich um Hexenverfolgung. Die Willkür der Beschuldigungen als auch der Verfolgungen wurden deutlich. Von meiner Seite bleibt nur noch zu erwähnen, dass die Hexenverfolgung neuesten Forschungen zufolge aus dem Neid des damals neuen Ärztestandes und der Priester auf den Einfluss der Hebammen mit ihrem alten Wissen entstanden ist (dazu mehr im lesenswerten “Weiberlexikon” von Florence Hervé und Renate Wurms). Dass gerade die Vernichtung des alten Wissens keineswegs Fortschritt bedeutete, konnte der Lauf der Geschichte bestätigen.

Zurück zu den FreiLuftSpielen: Viel Action, Drama und HappyEnd machen die diesjährige Inzenierung sehenswert. Einzig eine weitere Entwicklung der Beziehung zwischen Zacharias und Sophie wäre wünschenswert gewesen. Die schmachtende Besucherin gibt sich da nicht mit Andeutungen zufrieden!

Wir sind gespannt, wie die Dürre im Warener Land nach dem Dreißigjährigen Krieg beendet werden konnte - Andeutungen auf Bewässerungsanlagen gab es genug - und freuen uns auf das nächste Jahr!

P.S.: Viele Grüße an “Stoffel” vom “Sashibaby”. Nächstes Jahr be-
kommst Du neben den vielen Flüchen bestimmt auch noch ein Mikro ;-)

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